In unserer Moschee hören wir oft die Frage: “Ist Hijama eigentlich dasselbe wie Schröpfen?” Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort führt uns zu einer faszinierenden Reise durch islamische Medizingeschichte.
Zwei Methoden – ein gemeinsamer Ursprung
Während moderne Wellnessstudios Schröpfen als Trend entdeckt haben, praktizieren Muslime beide Verfahren seit Jahrhunderten. Der entscheidende Unterschied:
- Hijama (الحجامة)
- Gezielte Anwendung an bestimmten Körperstellen
- Leichtes Ritzen der Hautoberfläche
- Tiefenwirkung zur Entgiftung
- Explizit in der Sunnah erwähnt
- Trockenes Schröpfen (كؤوس هوائية)
- Oberflächliche Saugwirkung
- Blutlose Anwendung
- Hauptsächlich bei Muskelverspannungen
- Keine direkte prophetische Erwähnung
Unser Therapeut Bashir erklärt: “Viele kommen mit Rückenschmerzen zu uns. Oft empfehle ich erst trockenes Schröpfen. Wenn das nicht reicht, folgt Hijama. So praktizierte es schon Ibn Qayyim in ‘At-Tibb an-Nabawi’.”
Warum diese Unterscheidung wichtig ist
- Spiritueller Wert: Nur Hijama hat spezifische Duas und empfohlene Tage (17., 19., 21. islamischer Monat)
- Wirkungstiefe: Hijama erreicht das Bindegewebe, Schröpfen nur die Muskulatur
- Anwendungsgebiete: Schröpfen bei Verspannungen, Hijama bei chronischen Beschwerden
Ein praktisches Beispiel
Schwester Aisha (32) litt monatelang unter Nackenstarre: “Drei Schröpfsitzungen brachten Linderung, aber erst Hijama löste die Verhärtung komplett.”
Wissenswertes für Interessierte
- Beide Methoden verwenden wir mit Einweg-Sets
- Kombinationsbehandlungen sind möglich
- Unser nächster Workshop zeigt beide Techniken
“Allah hat keine Krankheit herabgesandt, ohne zugleich das Heilmittel zu offenbaren.” (Bukhari)










Ich interessiere mich für hijama und wollte gerne wissen ob sie dazu Kurse (Seminare) geben um es zu erlernen
Ja, generell ist das möglich. Sende uns doch bitte gerne eine Anfrage per Email über das Kontaktformular.