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Category: Moscheearbeit

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Ulama in Germany: Wer hat aktuell das Sagen und warum?

In der muslimischen Landschaft Deutschlands stellt sich zunehmend eine unbequeme, aber zentrale Frage: Wer hat eigentlich von den Ulama (Gelehrten) in Deutschland das Sagen – und warum gerade er?

Diese Frage klingt im ersten Moment abstrakt, fast wie eine akademische Spielerei. Doch sie betrifft unser praktisches Leben als Muslime in Deutschland unmittelbar – in unseren Moscheen, auf unseren Konferenzen, in der Beratung unserer Jugendlichen, in der Bestimmung dessen, was „richtig“ oder „falsch“ islamisch ist. Sie entscheidet mit darüber, ob wir als Gemeinschaft zusammenwachsen oder weiter auseinanderdriften.

Zwischen Vielfalt und Zersplitterung

Es wäre ein Irrtum zu sagen, dass es in Deutschland keine islamisch Gebildeten gibt. Im Gegenteil: Es gibt zahlreiche ʿUlamāʾ, Lehrerinnen, Gelehrte und religiöse Autoritäten, die Wissen, Erfahrung und Hingabe mitbringen. Einige haben klassisch an traditionellen Zentren gelernt, andere verbinden akademische Bildung mit islamischem Wissen, wieder andere leben die Rolle des Gemeindevorbilds ganz praktisch, Tag für Tag.

Aber: Sie sind verstreut. Nicht nur geografisch – sondern auch innerlich. Viele arbeiten isoliert, meist in ihrem eigenen Umfeld, für ihre eigene Moschee, ihre eigene Herkunftsgruppe, ihren eigenen Kreis. Kaum jemand kennt die anderen wirklich. Es gibt keine stabile Plattform, kein verbindendes Netzwerk, keine gemeinsame Vision.

Das Ergebnis? Zersplitterung statt Einheit. Jeder sucht seine eigenen „Schäfchen“, doch keiner steht mit dem anderen in echtem Austausch. Empfehlungen bleiben lokal. Urteile konkurrieren miteinander. Autorität bleibt individuell statt kollektiv.

Die unsichtbaren Mauern

Diese Zersplitterung hat Ursachen. Einige davon liegen auf der Hand:

  • Kulturelle und nationale Grenzen. Viele Moscheen und Vereine orientieren sich an Herkunft: arabisch, türkisch, bosnisch, afghanisch, afrikanisch usw. Das führt dazu, dass sich Autorität oft innerhalb der eigenen Gruppe bildet – ohne dass ein gesamtislamischer Diskurs entsteht.
  • Fehlende gemeinsame Institutionen. Es gibt keine zentrale Instanz, die theologische Fragen bündelt oder inhaltlich moderiert. Keine Plattform, auf der Gelehrte sich regelmäßig austauschen, sich gegenseitig herausfordern, weiterbilden, bereichern.
  • Misstrauen und Konkurrenz. In einer Umgebung, wo jeder seine kleine Insel aufbauen muss, wächst oft nicht Kooperation, sondern Konkurrenz. Misstrauen dominiert: Wer den anderen anerkennt, verliert womöglich Einfluss.
  • Unklare Maßstäbe. Wer ist überhaupt ein Gelehrter? Wer darf sprechen? Wer darf urteilen? Diese Fragen bleiben oft unbeantwortet – was zur Folge hat, dass sich selbsternannte Experten und echte Gelehrte auf derselben Bühne begegnen. Und das Publikum erkennt oft keinen Unterschied.
Was fehlt?

Was also fehlt uns?

  • Ein Netzwerk der Gelehrten – made in Germany. Menschen, die hier leben, den Kontext kennen, auf Deutsch, Arabisch, Türkisch oder Bosnisch denken – und doch gemeinsam agieren, sich ergänzen, Verantwortung teilen.
  • Ein gemeinsames Ethos. Nicht jeder muss gleich denken oder urteilen. Aber ein gemeinsamer Respekt voreinander – auch bei Differenzen – wäre ein gewaltiger Schritt.
  • Strukturen für Nachwuchs. Wir brauchen mehr als nur Lehrer – wir brauchen Mentoren. Wer kümmert sich um die nächste Generation? Wer begleitet junge Studierende auf dem Weg zum Gelehrtentum?
  • Wirkliche Einheit in der Vielfalt. Nicht die Auflösung von Unterschieden, sondern deren Einbettung in ein größeres, tragendes Dach.
Und was jetzt?

Die Antwort auf „Wer hat das Sagen?“ kann heute noch niemand endgültig geben. Aber wir können beginnen, an den Grundlagen zu arbeiten:

  • Durch Begegnung.
  • Durch gemeinsame Projekte.
  • Durch freiwillige Anerkennung, nicht durch Machtanspruch.
  • Durch den Mut, auch eigene Eitelkeiten abzulegen – im Dienst an der Ummah.

Denn Autorität im Islam ist niemals Selbstzweck. Wer wirklich führen will, muss zuerst dienen. Und wer Dienen ernst nimmt, wird früher oder später von den Herzen der Muslime anerkannt.

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Was ist islamische Gelehrsamkeit überhaupt?

Ein Blick auf die Wurzeln, den Anspruch – und die Zukunft

Einleitung: Warum diese Frage heute neu gestellt werden muss

In einer Zeit, in der sich das religiöse Wissen in Memes, YouTube-Videos und schnellen Zitaten verliert, wirkt die klassische islamische Gelehrsamkeit fast wie ein Relikt vergangener Tage. Gleichzeitig bleibt sie ein Sehnsuchtsort: tiefes, authentisches Wissen, moralische Orientierung, spirituelle Tiefe und intellektuelle Klarheit. Doch was bedeutet es eigentlich, „Gelehrter“ oder „Gelehrte“ im Islam zu sein? Wer darf diesen Titel überhaupt tragen? Und was bedeutet das für uns – hier, heute, in Deutschland?

1. Ulama – die Erben der Propheten

Im Islam sind Gelehrte nicht bloß Lehrer oder Akademiker. Der Prophet Muhammad (s) sagte:

„Die Gelehrten sind die Erben der Propheten.“
(Überliefert von Abu Dawud und Tirmidhi)

Was sie erben, ist nicht Macht, Reichtum oder Ruhm – sondern Wissen. Ein Wissen, das Herz und Verstand formt, Recht von Unrecht unterscheidet, und das Licht der göttlichen Offenbarung in jede Zeit trägt. Die ‘Ulama sind damit mehr als Wissensvermittler: Sie sind Träger einer moralischen Verantwortung.

2. Nicht jeder mit Wissen ist ein Alim

In der islamischen Tradition wird klar zwischen Information und Wissen unterschieden – und noch deutlicher zwischen Wissenden und Gelehrten. Ein Alim oder eine Alima ist jemand, der nicht nur über Kenntnisse verfügt, sondern sich durch bestimmte Merkmale auszeichnet:

  • Systematische Ausbildung: Klassischerweise über viele Jahre, mit einem klaren Curriculum in Fächern wie Quranwissenschaften, Hadith, Fiqh, Usul al-Fiqh, arabische Sprache, Logik und mehr.
  • Verantwortungsethik: Ein Gelehrter spricht nur, wenn er sicher ist. Er weiß, wann er schweigen muss – und wann er Stellung beziehen muss.
  • Spiritualität: Ohne Tazkiya (Herzensreinigung) ist Wissen trocken. Wahres Wissen nährt das Herz und führt zu Demut.
  • Ijazah: Die klassische Lehrerlaubnis, oft verbunden mit einer Überlieferungskette (Sanad), zeigt, dass der/die Gelehrte Teil einer lebendigen Kette ist – keine Einzelstimme.
3. Gelehrsamkeit hat viele Formen

Der Begriff Ulama umfasst viele Spezialisierungen. Nicht jeder Alim ist ein Mufti, nicht jede Gelehrte eine Predigerin. Es gibt:

  • Mufassir: Ausleger des Quran
  • Muhaddith: Experte für Hadithe
  • Faqih: Rechtsgelehrter
  • Mutakallim: Theologe
  • Usuli: Experte für Rechtsprinzipien
  • Nahw-Experten: Meister der arabischen Grammatik
  • u.v.m.

Diese Vielfalt zeigt: Gelehrsamkeit ist kein monolithischer Titel, sondern ein vielschichtiges Gefüge – und braucht Spezialisierung, Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung.

4. Gelehrsamkeit im digitalen Zeitalter

Heute erleben wir eine paradoxe Situation: Nie war islamisches Wissen so verfügbar – und doch ist das religiöse Verständnis oft so oberflächlich. Was fehlt?

  • Tiefe: Algorithmen fördern das Lauteste, nicht das Wahrste.
  • Geduld: Wahre Gelehrsamkeit braucht Zeit – und Demut.
  • Einbettung: Wissen muss mit Erfahrung, Umfeld und Realität verbunden sein.

Gelehrsamkeit bedeutet heute auch, zwischen wertvollem Wissen und leerem Lärm unterscheiden zu können – und sich bewusst für Tiefe zu entscheiden.

5. Und was bedeutet das für uns in Deutschland?

In Deutschland gibt es kaum klassische Ulama. Viele Moscheen hängen noch an Gelehrten im Ausland. Doch ein Islam „made in Germany“ braucht auch Ulama made in Germany: Menschen, die den hiesigen Kontext verstehen, in deutscher Sprache denken und lehren, und in beiden Welten zu Hause sind – im Glauben und in der Gesellschaft.

Der Weg dahin beginnt mit einer Rückbesinnung: Was bedeutet wahres Wissen? Wer sind unsere Vorbilder? Und wie bereiten wir die nächste Generation auf diese gewaltige, schöne Aufgabe vor?

Fazit

Die islamische Gelehrsamkeit ist kein Titel – sie ist eine Verantwortung. In ihr liegt die Kraft, ganze Gesellschaften zu formen. Die Frage ist nicht nur, ob wir sie heute noch brauchen. Die eigentliche Frage ist: Was sind wir ohne sie?

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Ulama made in Germany

Wer führt unsere muslimischen Kinder morgen? Wer predigt, wenn wir alt sind? Wer erklärt den Islam auf Deutsch, mit Verstand, Empathie und Tiefgang?
Dieser Blogbeitrag ist ein ehrlicher Blick auf eine der zentralen Fragen unserer Zeit.

Dieser Beitrag ist erst der Anfang

Die Debatte über „Ulama made in Germany“ öffnet viele Türen, die in kommenden Blogbeiträgen weitergeführt werden sollen inshallah:

Warum die Zukunft islamischer Gelehrsamkeit in Europa geschrieben wird

Inmitten wachsender muslimischer Communities in Deutschland stellt sich eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit: Wer wird die islamische Führung der nächsten Generation übernehmen? Werden wir weiterhin auf Gelehrte aus dem Ausland zurückgreifen? Oder ist es an der Zeit, dass in Deutschland ausgebildete, hier lebende und in der Gesellschaft verwurzelte Ulama den Raum betreten?

Diese Fragen sind mehr als theoretisch – sie berühren die Identität, Autonomie und Zukunft der Muslime in Deutschland.

Der Hintergrund: Zwischen Import und Isolation

In den letzten Jahrzehnten wurde islamisches Wissen in Europa vorwiegend importiert. Gelehrte aus Ägypten, der Türkei, dem Maghreb, Pakistan oder Saudi-Arabien kamen für Predigten, Seminare oder als ständige Imame in die Moscheen. Viele von ihnen taten großartige Arbeit, doch die kulturelle Distanz, die sprachlichen Barrieren und das fehlende Verständnis für den hiesigen Kontext blieben ein tiefes strukturelles Problem.

Zugleich wuchs eine junge, muslimische Generation in Deutschland heran. Sie besuchten deutsche Schulen, deutsche Universitäten, sprechen die Sprache fließend, verstehen die kulturellen Nuancen – und sind oft doch religiös führungslos oder suchen Orientierung in digitalen Räumen voller Polarisierung und Halbwissen.

Warum „Ulama made in Germany“ kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist

1. Kontextuelle Relevanz:
Ein in Deutschland lebender Gelehrter weiß, wie das Leben eines jungen Muslims hier aussieht. Er kennt den Schulalltag, die islamischen Herausforderungen am Arbeitsplatz, den Umgang mit Behörden, Medien, Politik – und kann religiöse Prinzipien in diesen Kontext übersetzen.

2. Sprachliche Zugänglichkeit:
Deutschsprachige Ulama erreichen Menschen auf einer ganz anderen Ebene – gerade jene, die kein Arabisch, Türkisch oder Urdu sprechen. Sie können Freitagspredigten halten, die nicht nur verstanden, sondern gefühlt werden. Sie können Texte verfassen, die Muslime und Nicht-Muslime zugleich ansprechen.

3. Vertrauensbasis:
Eine Führungsperson aus der eigenen Community genießt ein anderes Maß an Vertrauen und Verbundenheit. Sie teilt Erfahrungen, Milieus, kulturelle Codes.

4. Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit:
Wir müssen weg von kurzfristigen Lösungen und hin zu einer langfristigen Vision: die Ausbildung eigener Gelehrter, die hier leben, hier bleiben, hier Verantwortung übernehmen.

Wo stehen wir aktuell?

Es gibt erste positive Entwicklungen: Einzelne Institute und Moscheen starten Ausbildungsprojekte, Initiativen für Imamausbildungen entstehen, vereinzelt reisen junge Muslime ins Ausland, um Wissen zu erwerben und bringen es mit einer neuen Haltung zurück.

Doch die Zahl dieser Initiativen ist gering. Es fehlt an koordinierten Strukturen, klaren Finanzierungsmodellen, interinstitutionellen Kooperationen – und vielleicht am wichtigsten: dem Bewusstsein, wie dringend dieses Projekt ist.

Was jetzt zu tun ist

1. Ausbildungseinrichtungen fördern:
Wir brauchen Bildungseinrichtungen mit echtem Tiefgang – die nicht nur Theorie vermitteln, sondern Persönlichkeiten formen.

2. Talent entdecken und unterstützen:
In unseren Moscheen sitzen zukünftige Ulama – Jugendliche mit Liebe zur Religion, Sprachgefühl und Verantwortungsbewusstsein. Sie brauchen Mentoring, Förderung und konkrete Wege.

3. Ehrenamt entlasten – Hauptamt stärken:
Ein nachhaltiger religiöser Dienst braucht finanzielle Sicherheit. Der Weg zum Ulama darf nicht an Miete, Lebensunterhalt oder Familienlasten scheitern.

4. Frauen als Gelehrte stärken:
Wir brauchen auch „Ulama made in Germany“ in weiblicher Form – starke Frauen, die lehren, beraten, führen, schreiben und Vorbilder für kommende Generationen sind.

5. Gemeinschaftliche Verantwortung aufbauen:
Diese Aufgabe darf nicht an Einzelnen hängen. Moscheen, Verbände, Eltern, Förderer – sie alle müssen an einem Strang ziehen.

Fazit:

Die nächste Generation wird uns fragen, ob wir Gelehrte in Europa hatten, die sie verstanden haben. Ob wir ihnen Menschen an die Seite gestellt haben, die sie auf Deutsch, mit Empathie und fundiertem Wissen begleiten konnten.
Die Zeit, um damit zu beginnen, ist jetzt.

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Sind Muslime Gäste in Deutschland?

Ein Denkanstoß für Muslime in Europa

Viele von uns – ob als Eingewanderte oder als Kinder und Enkel von Einwanderern – hören diesen Satz immer wieder: „Ihr seid Gäste hier.“
Doch sind wir das wirklich?

Ein Gast bleibt eine gewisse Zeit, benimmt sich höflich, bedankt sich – und reist dann wieder ab.
Aber was, wenn man gar nicht mehr abreist?
Wenn man hier geboren wurde, hier aufgewachsen ist, die Sprache spricht, arbeitet, Steuern zahlt, Kinder großzieht, Schulen besucht, Verantwortung übernimmt?

Gäste bauen keine Häuser.
Gäste gründen keine Schulen.
Gäste schaffen keine Arbeitsplätze.
Gäste machen keinen Generationenvertrag.
Gäste werden nicht begraben.

Muslime in Deutschland sind längst keine Gäste mehr. Wir sind Teil dieses Landes, Teil dieser Gesellschaft – mit unserer Religion, unserer Kultur, unseren Werten. Das bedeutet aber auch, dass wir nicht in der Zuschauerrolle bleiben dürfen.

Wir müssen aktiv gestalten.

Wir dürfen nicht nur reagieren – wir müssen mitgestalten.
Ob im Bildungsbereich, in sozialen Projekten, in der Nachbarschaft, im öffentlichen Dialog oder im politischen Engagement: unsere Stimme, unser Beitrag zählt.

Unsere Moscheen sind dabei zentrale Orte.
Nicht nur für das Gebet, sondern für Bildung, Zusammenhalt, Fürsorge, Aufklärung und Dialog.
Sie müssen offene Räume werden – für Muslime und für alle, die sich für das friedliche Miteinander interessieren.

Was heißt „Zuhause“?

Zuhause ist nicht nur ein Ort. Es ist ein Gefühl.
Ein Ort, an dem man Verantwortung übernimmt.
Ein Ort, an dem man sich bemüht, etwas Besseres zu hinterlassen.
Ein Ort, den man liebt – mit allen Herausforderungen.

Deutschland ist für Millionen Muslime längst ein solches Zuhause geworden.
Das bedeutet nicht, dass wir uns anpassen müssen, bis wir nichts mehr von uns selbst wiedererkennen.
Aber es bedeutet, dass wir unsere Identität mit Stolz leben – und zugleich Verantwortung für das große Ganze übernehmen.

Unsere Aufgabe:

Wir sind nicht Gäste. Wir sind Gastgeber der nächsten Generation.
Wir bauen Strukturen, die bleiben.
Wir formen eine Zukunft, in der unsere Kinder nicht mehr gefragt werden:
„Woher kommst du wirklich?“
Sondern in der sie gefragt werden:
„Wie hast du es geschafft, so viel Positives zu bewegen?“

Möge Allah uns die Kraft geben, diesen Weg aufrichtig und weise zu gehen.
Möge Er unsere Gemeinschaft stärken und unsere Arbeit segnen.

Amin.

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Die Bedeutung von Gemeinschaft für muslimische Frauen

In einer Welt, die von Individualismus geprägt ist, bleibt das Bedürfnis nach Gemeinschaft für den Menschen grundlegend. Besonders muslimische Frauen, die im Westen leben, profitieren enorm von einem starken Gemeinschaftsgefühl, das ihnen nicht nur spirituelle Stärke, sondern auch soziale und emotionale Unterstützung bietet. In diesem Beitrag möchten wir die immense Bedeutung der Gemeinschaft für muslimische Frauen beleuchten und aufzeigen, welche positiven Auswirkungen eine aktive Teilnahme am Gemeindeleben haben kann.

Gemeinschaft als spirituelle Stütze

Der Islam betont die Wichtigkeit von Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung in der Ummah. Besonders für muslimische Frauen im Westen kann die Gemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen, um den Glauben zu stärken, religiöses Wissen zu vertiefen und sich vor negativen Einflüssen zu schützen. Regelmäßige Treffen in der Moschee, gemeinsame Qur’an-Kreise oder Frauen-Seminare sind wertvolle Möglichkeiten, um sich spirituell weiterzuentwickeln und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.

Muslimische Frauen als Motor der Familie

Eine aktive muslimische Frau hat nicht nur eine positive Wirkung auf sich selbst, sondern auch auf ihre Familie. Frauen sind oft das Herzstück der Familie und verbringen besonders viel Zeit mit ihren Kindern. Wenn eine Frau sich aktiv in der Gemeinschaft engagiert, religiöse Veranstaltungen besucht und an islamischen Bildungsprogrammen teilnimmt, überträgt sich dieser Eifer automatisch auf ihre Kinder. Kinder lernen nicht nur durch formale Bildung, sondern vor allem durch Vorbilder. Eine Mutter, die sich für ihre Religion, Bildung und Gemeinschaft engagiert, inspiriert ihre Kinder, denselben Weg einzuschlagen.

Einfluss auf die Männer

Eine weitere oft unterschätzte Wirkung des Engagements von Frauen in der Gemeinschaft ist der Einfluss auf ihre Männer. Wenn eine Frau sich aktiv in der Moschee oder bei islamischen Projekten beteiligt, entsteht oft ein positiver Druck auf ihren Ehemann, ebenfalls aktiv zu werden. Sie ermutigt ihn dazu, an Vorträgen teilzunehmen, Freitagsgebete zu besuchen oder sich sozial und religiös mehr einzubringen. Dies führt langfristig zu einer harmonischeren Ehe, in der beide Partner gemeinsam an ihrer religiösen Entwicklung arbeiten.

Soziale und emotionale Unterstützung

Das Leben im Westen kann für muslimische Frauen oft herausfordernd sein. Sie stehen vor gesellschaftlichen Erwartungen, die nicht immer mit islamischen Werten übereinstimmen, und erleben in manchen Fällen sogar Isolation. Hier kommt die Gemeinschaft ins Spiel: Sie bietet einen sicheren Raum, in dem sich muslimische Frauen austauschen, gegenseitig unterstützen und in ihrem Glauben bestärken können. Durch Gemeinschaftsveranstaltungen wie Frauenzirkel, islamische Seminare oder gesellige Treffen entsteht eine starke Bindung, die das Gefühl der Einsamkeit reduziert und das Selbstbewusstsein stärkt.

Integration ohne Identitätsverlust

Viele muslimische Frauen im Westen stehen vor der Herausforderung, sich in die Gesellschaft zu integrieren, ohne ihre islamische Identität zu verlieren. Die Gemeinschaft kann ihnen helfen, diesen Balanceakt erfolgreich zu meistern. Durch Netzwerke von gläubigen Schwestern erhalten sie Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen, sei es Bildung, Beruf oder Familienleben. Gleichzeitig bietet die Gemeinschaft einen geschützten Raum, in dem sie ihre Religion praktizieren können, ohne sich fremd zu fühlen.

Fazit

Die Gemeinschaft ist für muslimische Frauen im Westen weit mehr als nur eine soziale Einrichtung. Sie ist ein essenzieller Bestandteil ihres spirituellen, emotionalen und gesellschaftlichen Lebens. Durch aktive Teilnahme profitieren nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Familien und die gesamte muslimische Gesellschaft. Deshalb sollten wir alle dazu beitragen, starke und lebendige Gemeinschaften zu schaffen, in denen sich jede muslimische Frau willkommen, wertgeschätzt und gestärkt fühlt.

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Die Moschee als Herzstück der Gemeinschaft – Warum wir mehr als nur einen Gebetsraum bieten

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