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ISLAMISCHES ZENTRUM

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Tag: Gemeinschaft

Ein neuer Raum für unser Gebet – Der Umzug in den Hinterhof beginnt
Neuigkeiten

Ein neuer Raum für unser Gebet – Der Umzug in den Hinterhof beginnt

Seit Jahren versammeln sich die Brüder im ersten Obergeschoss unserer Moschee zum Gebet. Dieser Ort hat uns “getragen :)” – mit all seinen Möglichkeiten und Begrenzungen. Doch nun, mit der Erlaubnis Allahs und eurer Unterstützung, beginnen wir einen neuen Abschnitt: Der Gebetsraum wird in den Hinterhof verlegt.

Was zunächst als Idee für mehr Platz zum Eid-Al-Adha-Gebet entstand, wurde zum konkreten Projekt. Wir haben entrümpelt, abgerissen, freigelegt – der Raum ist im wahrsten Sinne „nackt“, aber bereit für das, was kommt inshallah.

Größer, barrierefrei, klar strukturiert

Die neue Halle im Hinterhof bietet uns – im Vergleich zum bisherigen Gebetsraum – eine deutlich größere und offenere Fläche. Der bisherige Raum im 1. Obergeschoss hatte rund 95 m² (ohne Küche und Sanitär-Bereich). Der neue Gebetsbereich umfasst mit seiner säulenlosen Halle nun über 210 m² – mehr als doppelt so viel Platz.

Und nicht nur das: Der neue Raum ist barrierefrei, gut belüftet, hat weniger Störgeräusche, weil weg von der Straße – und orientiert sich an einem bewährten Vorbild: Wie in vielen Moscheen der islamischen Welt wird die Wudu-Zone und der Toilettenbereich künftig dauerhaft vom Gebetsraum getrennt und nach außen verlagert und nimmt somit keinen Gebetsplatz weg.

Zudem soll in dem leicht erhöhten Nebenraum eine kleine Küche entstehen – für Tee, Gemeinschaft und gelegentliche Ikram-Runden nach dem Gebet bzw. den Ermahnungsrunden.

Ein Gebet unter freiem Himmel – und erste technische Tests

Unser Ziel ist es, das Eid-Gebet in diesem neuen Bereich zu verrichten – selbst wenn er noch unvollständig ist. Es gibt noch keinen Teppich, keine Heizung, keine optische Schönheit – aber es gibt Raum, Absicht und – bi-idhnillāh – bald auch Baraka.

Damit dieser Ort nicht nur baulich, sondern auch technisch funktioniert, haben wir erste Tests mit der Audioanlage durchgeführt. Alḥamdulillah: Die Mikrofone funktionieren zuverlässig über die Distanz vom Hauptgebäude bis in den neuen Bereich. Damit ist sichergestellt, dass die Worte des Imāms auch dort klar hörbar sind – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg.

Und jetzt? Wir brauchen dich!

Damit dieses Projekt weiter wachsen kann, brauchen wir euch – mit eurer Kraft, euren Fähigkeiten und euren Spenden. Wer helfen kann – mit einer Spende, handwerklicher Hilfe oder durch Vermittlung – ist eingeladen, Teil dieses Neubeginns zu werden.

  • Du arbeitest in einem Gewerk (Boden, Sanitär, Elektrik etc.)? Melde dich bei uns!
  • Du möchtest finanziell unterstützen? Kontodaten kannst du gerne erfragen.
  • Du willst einfach helfen? Sprich uns an – wir freuen uns über jede Unterstützung!

„Wer für Allah eine Moschee baut – auch wenn es nur so groß wie das Nest eines Vogels ist – dem baut Allah ein Haus im Paradies.“
(Sunan Ibn Mājah)

Lasst uns gemeinsam diesen Ort aufbauen – für unser Gebet, unsere Gemeinschaft, und Allahs (swt) Wohlgefallen.

Der Unterschied zwischen „Mufti“ und „Da’i“ – wer ruft und wer urteilt-min
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Der Unterschied zwischen „Mufti“ und „Da’i“ – wer ruft und wer urteilt?

In muslimischen Kreisen werden Begriffe wie „Mufti“ und „Da‘i“ häufig verwendet – manchmal sogar austauschbar. Doch hinter diesen Titeln stehen grundverschiedene Rollen, Aufgaben und Verantwortungen. Ihre Verwechslung ist nicht harmlos, sondern kann gravierende Folgen haben – sowohl für Einzelpersonen als auch für ganze Gemeinschaften.

Der Da‘i – der Rufer zu Allah

Ein Da‘i (von da‘wah, Einladung) ist jemand, der die Menschen zu Allah einlädt – mit Weisheit, Geduld, Empathie und sanfter Sprache. Sein Ziel ist es nicht, Urteile zu fällen oder rechtliche Fatwas zu erlassen, sondern die Herzen zu berühren, den Glauben zu stärken, Menschen an das Jenseits zu erinnern und sie auf liebevolle Weise zur Religion zurückzuführen.

Er kennt seine Grenzen. Er arbeitet mit dem, was er sicher weiß – den Grundlagen der Religion. Er ruft zur Wahrheit, aber lässt das Urteil Allah (swt) über. Er weiß, dass sein Auftrag nicht ist, zu richten, sondern zu erinnern. Und er bleibt barmherzig, weil er weiß: Er selbst ist auf Allahs Barmherzigkeit selbst angewiesen.

Ein Da‘i ist der Brückenbauer. Er ist oft der Erste, den ein Mensch im Glauben kennenlernt – und der Letzte, den man vergisst.

Der Mufti – derjenige, der Urteil spricht

Ein Mufti hingegen ist ein Gelehrter mit tiefer, umfassender juristischer Ausbildung. Er ist jemand, der qualifiziert ist, Fatwas – also islamisch-rechtliche Stellungnahmen – zu erlassen. Diese Urteile stützen sich auf intensive Studien, methodische Prinzipien und jahrzehntelange Erfahrung. Ein Mufti spricht nicht aus Gefühl oder Stimmung, sondern auf der Grundlage von Usul al-Fiqh (den Wurzeln des islamischen Rechts) und der überlieferten Meinung der Gelehrten.

Die Aufgabe eines Muftis ist schwer – denn sein Wort kann Ehen trennen oder erlauben, Verträge verbieten oder legitimieren, Handlungen für halal oder haram erklären. Deshalb trägt er eine gewaltige Verantwortung. Es ist nicht nur Wissen, das ihn auszeichnet, sondern auch Demut, Genauigkeit und Gottesfurcht.

Wenn der Da‘i zum Mufti wird (und umgekehrt)

Ein wachsendes Problem in unserer Zeit: Viele Da‘is übernehmen plötzlich die Rolle des Muftis. Auf TikTok, Instagram, YouTube und in WhatsApp-Gruppen werden schnell Fatwas ausgesprochen – oft mit wenig Hintergrund, wenig Sorgfalt und ohne Methodik. „Das ist haram!“ „Das ist shirk!“ „Diese Ehe ist ungültig!“ – Aussagen, die gewaltige Folgen haben, werden heute in Sekundenbruchteilen getätigt. Und genau das ist gefährlich.

Andererseits gibt es auch Muftis, die die Rolle des Da‘i vernachlässigen. Sie sprechen Urteile aus, ohne den seelischen Zustand des Zuhörers zu berücksichtigen. Sie lehren die Religion ohne Barmherzigkeit, ohne Empathie, ohne den Weg der Einladung zu gehen. Auch das ist gefährlich – denn Wissen ohne Zugang bleibt oft ohne Wirkung.

Die Ummah braucht beides – aber sie darf sie nicht verwechseln

Die muslimische Gemeinschaft braucht Da‘is, die motivieren, erinnern, einladen. Und sie braucht Muftis, die klären, urteilen und das Wissen bewahren. Aber wir dürfen nie vergessen, wer wer ist. Der Da‘i ruft mit Weisheit. Der Mufti urteilt mit Verantwortung.

Wenn wir diese Rollen verwechseln, verlieren wir beides: die Herzlichkeit des Da‘i und die Tiefe des Mufti. Wenn aber beide Seiten ihre Position kennen, respektieren und sich ergänzen – dann entsteht etwas Großes. Dann kann die Ummah wachsen, stark werden und sich fest an das Seil Allahs halten – mit Herz und Verstand.

Ein Aufruf an uns alle

Bevor du jemanden fragst: „Ist das halal oder haram?“ – frage dich: Ist diese Person ein Mufti?

Bevor du jemanden verurteilst, frage dich: Wurde dir diese Verantwortung überhaupt übertragen?

Bevor du zu einem Urteil greifst, greife zu einem du‘a – und erinnere dich: Nicht jeder, der ein Publikum hat, ist auch befugt zu urteilen.

Nachtrag zu diesem Artikel

Dieser Beitrag zielt nicht darauf ab, die Pflicht eines Muslims zur Wahrheit zu relativieren oder die Bedeutung der Ablehnung von Shirk zu schmälern. Vielmehr geht es darum, die Verantwortung der Rollen im Umgang mit öffentlicher religiöser Meinungsäußerung zu betonen.

Ein Dāʿī darf und soll das Richtige gebieten – aber muss dabei die Grenzen seiner Befugnis kennen, insbesondere wenn es um rechtliche Urteileindividuelle Takfīr-Aussagen oder Fatwas geht.
Das Wissen über den Islam ist eine Pflicht – aber das Sprechen im Namen des islamischen Rechts ist an Bedingungen geknüpft.

Wir rufen zur Wahrheit mit Barmherzigkeit, mit Wissen, und mit Verantwortungsbewusstsein – so wie es die Sunnah unseres Propheten ﷺ lehrt.

Fatwas in der Filterblase – Wer spricht eigentlich für den Islam-min
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Fatwas in der Filterblase – Wer spricht eigentlich für den Islam?

„Ist das halal?“ – „Darf man das?“ – „Was sagt der Islam dazu?“
Diese Fragen begegnen uns täglich. In Gesprächen, auf Social Media, in Familien, WhatsApp-Gruppen oder Kommentarspalten. Und immer häufiger gibt es eine schnelle Antwort – oft sogar mit Siegel und Titel:

„Shaykh XYZ hat gesagt…“
„Eine Fatwa wurde veröffentlicht…“
„Ein Video dazu geht gerade viral…“

Doch wer darf eigentlich eine Fatwa geben? Was ist eine Fatwa überhaupt? Und was passiert, wenn wir damit leichtfertig umgehen?

1. Was ist eine Fatwa – und was nicht?

Eine Fatwa ist keine Meinung, sondern eine verantwortliche religiöse Einschätzung. Sie basiert auf:

  • einer tiefen Kenntnis des Qur’an und der Sunnah
  • dem Verständnis der vier Rechtsschulen (Madhāhib)
  • der Berücksichtigung von Umständen, Zeiten, Orten, Gesellschaften (Fiqh al-Wāqiʿ)

Sie ist kein TikTok-Kommentar. Keine Instagram-Story. Und schon gar kein Mittel zur Selbstvermarktung.

2. Wer darf eine Fatwa geben?

Ganz klar: Nur jemand, der qualifiziert ist.

  • Der in einer durchgehenden Tradition steht
  • Der Usūl al-Fiqh (Rechtsgrundlagen) studiert hat
  • Der nicht nur die arabische Sprache versteht, sondern auch die juristische Methodik
  • Und der die Verantwortung versteht, die mit jedem Wort kommt

Es ist wie bei Medizin:
Man kann vieles googeln. Aber wer ohne jahrelanges Studium Diagnosen stellt, gefährdet Leben.

Im Islam gefährdet man mit ungeprüften Fatwas nicht nur Menschen – sondern Seelen.

3. Das Problem der „Copy-Paste-Fatwas“

Wir leben in einer globalisierten Welt. Das ist eine Chance – aber auch eine Herausforderung. Fatwas aus dem Nahen Osten oder aus Asien werden oft ungeprüft übernommen. Ohne zu berücksichtigen:

  • den sozialen Kontext
  • die rechtliche Lage in Deutschland
  • die kulturellen Realitäten vor Ort

Ergebnis?
Verwirrung, Spaltung, Vertrauensverlust.

Und das Schlimmste: Viele Muslime wissen gar nicht mehr, an wen sie sich überhaupt wenden können.

4. Fatwas als Mittel der Spaltung

Leider werden Fatwas heute auch strategisch eingesetzt:

  • Um andere Gruppen zu diffamieren
  • Um politische oder ideologische Ziele zu erreichen
  • Um Kontrolle auszuüben

Ein Beispiel:
Eine Fatwa gegen das Gebet in einer bestimmten Moschee – nicht wegen echter Abweichung, sondern wegen persönlicher oder kultureller Differenzen.

Solche „Fatwas“ schaden der Ummah mehr als sie ihr nützen.

5. Die deutsche Realität: Zwischen Unsicherheit und Chance

In Deutschland gibt es kaum anerkannte, einheitliche Fatwa-Gremien. Stattdessen:

  • Viele Gemeinden agieren unabhängig
  • Einzelpersonen äußern sich ungefragt
  • Oft übernehmen Gläubige Fatwas aus ihren Herkunftsländern

Aber: Genau hier liegt auch eine gewaltige Chance.

Deutschland braucht:

  • ein authentisches, eigenständiges Fatwa-Gremium
  • mit Gelehrten, die hier lebenhier ausgebildet wurden oder die Lebensrealitäten hier kennen
  • das mit Weisheit, Wissen und Weitsicht arbeitet

Solange wir das nicht etablieren, bleiben wir abhängig – und oft zerrissen.

6. Was können wir tun?

Für Einzelne:

  • Sei vorsichtig, wem du religiöse Fragen stellst
  • Stelle lieber eine Frage zu viel als zu wenig
  • Achte auf die Herkunft der Fatwa
  • Nimm dir Zeit – echte Antworten brauchen Tiefe

Für Institutionen:

  • Fördert echte Talente im islamischen Wissen
  • Vernetzt euch mit qualifizierten Gelehrten
  • Arbeitet gemeinsam an einem verantwortungsvollen, kontextsensiblen Fatwa-Gremium
Fazit: Fatwa ist Verantwortung

Wer eine Fatwa gibt, spricht im Namen der Religion. Wer eine Fatwa weiterverbreitet, trägt Verantwortung. Und wer sich eine Fatwa einholt, sollte wissen, woher sie kommt.

„Fatwas sind nicht für Klicks da. Sondern für Seelen, die den Weg zu Allah suchen.“

Wie erkennen wir echtes Wissen in einer digitalen Welt?
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Wie erkennen wir echtes Wissen in einer digitalen Welt?

Wir leben in einer Zeit, in der jede Meinung in Sekunden gepostet, geteilt und verteidigt werden kann. Jeder hat eine Stimme – aber nicht jede Stimme hat Gewicht. Besonders im religiösen Bereich ist das ein sensibles Thema: Denn wenn es um den Islam geht, geht es nicht um Geschmack oder Stil. Es geht um Wahrheit, Verantwortung und Vertrauen.

Doch wie können wir echtes Wissen inmitten von Meinungen, Influencern, Clickbait und Algorithmen erkennen? Wie unterscheiden wir zwischen jemandem, der uns wirklich weiterbringt – und jemandem, der nur Likes sammelt?

Dieser Beitrag ist ein Versuch, Orientierung zu geben. Für Muslime, die lernen wollen. Für Familien, die ihren Kindern etwas Authentisches weitergeben wollen. Und für alle, die spüren: Es geht um mehr als um Worte.

1. Die Illusion der Professionalität

In der digitalen Welt wirkt alles „professionell“:

  • Jemand trägt einen Kaftan, sitzt vor einem Bücherregal und spricht ruhig → automatisch „Scheich“?
  • Jemand macht schöne Slides mit Qur’an-Zitaten → automatisch „Wissender“?
  • Jemand hat 1 Million Follower → automatisch „verlässlich“?

Fakt ist: Optik ersetzt keine Authentizität.
Man kann Wissen inszenieren – aber man kann es nicht faken. Zumindest nicht vor Allah, und nicht vor aufmerksamen Herzen.

2. Die Quelle: Woher kommt das, was gesagt wird?

Einer der wichtigsten Fragen, die du dir stellen kannst:

„Woher weißt du das?“

Ein echter Lehrer nennt Quellen. Er bezieht sich auf Qur’an, Hadith, die Aussagen der Gelehrten. Und zwar nicht willkürlich, sondern im Kontext. Er zitiert nicht nur – er versteht, erklärt, verknüpft.

Checkliste:

  • Werden Quellen genannt?
  • Wird der Kontext erklärt?
  • Wird das Wissen eingebettet in Tradition?
  • Oder wird einfach nur spekuliert, zitiert, gepostet?
3. Die Kette: Wer sind seine Lehrer?

Im Islam zählt die Überlieferungskette (Isnād). Wissen fällt nicht vom Himmel – es wird über Generationen weitergegeben.

Ein echtes Zeichen für Authentizität:
Die Person hat Lehrer. Sie hat studiert. Und ihre Lehrer haben studiert – bei anderen Lehrern. Bis zurück zu den Imamen des Islam.

Wenn jemand niemanden über sich nennt, ist das ein schlechtes Zeichen. Denn im Islam gilt:

„Wer sich selbst zum Lehrer nimmt, hat einen Narren zum Lehrer.“

4. Der Charakter: Was bewirkt das Wissen?

Wissen, das nicht zu Demut, Verantwortung und Liebe führt – ist kein echtes Wissen.

Achte auf:

  • Wie spricht die Person über andere?
  • Ist sie selbstkritisch oder rechthaberisch?
  • Baut sie Brücken – oder sucht sie Streit?
  • Führt sie Menschen zu Allah – oder zu sich selbst?

Ein Gelehrter ist kein Prediger, der andere schlecht macht. Sondern jemand, der Herzen heilt.

5. Die Wirkung: Macht dich das Gesehene besser?

Am Ende musst du dir die Frage stellen:

Was macht das mit mir?

  • Werde ich motivierter, zu beten?
  • Habe ich mehr Liebe zu Allah?
  • Wächst meine Verantwortung für die Ummah?
  • Oder werde ich wütend, stolz, überheblich?

Wissen ist Licht. Wenn es dich in die Dunkelheit zieht – ist es kein echtes Wissen.

6. Die Verantwortung der Konsumenten

Wir leben in einer Zeit, in der wir selbst entscheiden, was wir konsumieren. Das ist eine große Gnade – aber auch eine große Prüfung.

Du trägst Verantwortung:

  • Für deine eigene geistige Gesundheit.
  • Für das, was du teilst.
  • Für das, was du als „islamisch“ weitervermittelst.

Wenn du jemandem Reichweite gibst, der Menschen spaltet, verurteilt oder in die Irre führt – dann bist du Teil des Problems.

Fazit: Es gibt sie – die echten Lehrer

Ja, es gibt sie:
Die stillen, echten Lehrer. Die ʿUlamāʾ, die nicht auf der Bühne stehen, aber in Wohnzimmern, Moscheen, Schulen und Onlinekursen Menschen formen. Die leise, aber kraftvoll wirken. Die keine Likes brauchen – weil sie Herzen berühren.

Finde sie. Unterstütze sie. Lerne von ihnen. Baue mit ihnen.

Und erkenne: Nicht alles, was viral ist, ist wahr. Aber alles, was wahr ist, lohnt sich – auch wenn es verborgen ist.

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Was macht einen Gelehrten aus – und wer darf sprechen?

In einer Zeit, in der jeder auf TikTok, Instagram und YouTube seine Meinung kundtun kann, ist eine alte, fast vergessene Frage wieder hochaktuell: Wer darf im Namen des Islam sprechen – und warum gerade er oder sie?

Diese Frage ist kein Luxusproblem, sondern existenziell für jede muslimische Gemeinschaft. Denn inmitten der Informationsflut, der Konflikte und der Herausforderungen unserer Zeit brauchen Muslime Orientierung. Doch woher kommt diese Orientierung – und wer gibt sie?

Zwischen Tradition und Gegenwart

In der klassischen islamischen Tradition war die Sache klar: ʿUlamāʾ (Gelehrte) waren Menschen, die jahrelang gelernt, sich bewährt, sich geprüft und die Anerkennung ihrer Lehrer erhalten hatten. Ihr Wissen war tief, fundiert, durchdrungen von Gottesfurcht und Verantwortung.

Ein Gelehrter war nicht nur jemand, der wusste – sondern auch jemand, der lebte, was er wusste. Seine Spiritualität, sein Charakter, seine Geduld, seine Verantwortung für die Ummah: all das gehörte zu seiner Autorität.

Heute aber verschwimmen die Grenzen.

Die neue Bühne: Social Media

Heutzutage kann sich jeder ein Mikrofon kaufen, ein ansprechendes Logo basteln, ein paar Hadithe zitieren – und innerhalb weniger Wochen zum „Scheich“ aufsteigen. Man braucht kein Studium, keine Lehrer, keine Rechenschaft. Nur Reichweite.

Das Ergebnis: eine gefährliche Mischung aus Halbwissen, Selbstüberschätzung und spirituellem Showbusiness. Und das Schlimmste: Viele erkennen den Unterschied nicht mehr.

Doch diese Entwicklung ist nicht nur Schuld der „Influencer“. Sie ist auch das Resultat einer Lücke, die wir als Gemeinschaft selbst gelassen haben.

Denn: Wo sind die echten Lehrer? Wo ist die nächste Generation von ʿUlamāʾ? Wo ist die Struktur, die Wissen fördert, Autorität aufbaut – und schützt?

Kriterien eines Gelehrten – aus islamischer Sicht

Ein echter islamischer Lehrer oder Gelehrter zeichnet sich durch mehrere Säulen aus:

  1. Verlässliche Überlieferungskette (Isnād): Er oder sie hat von Lehrern gelernt, die wiederum bei Lehrern gelernt haben – bis zurück zu den Quellen des Islam.
  2. Fundiertes Wissen: In den Kernbereichen: Tafsīr, Fiqh, ʿAqīdah, Hadith, Usūl usw.
  3. Praxiserfahrung: Nicht nur Theorie, sondern Anwendung – im Alltag der Muslime, in ihren Fragen, Sorgen und Leben.
  4. Anerkennung durch Fachkollegen: Nicht durch Followerzahlen, sondern durch andere Gelehrte.
  5. Spiritualität und Charakter: Ein Gelehrter ist kein Star. Sondern jemand, der durch Bescheidenheit, Gottesfurcht und Fürsorge glänzt.
Wer darf sprechen?

Im Prinzip: jeder. Im Islam ist Reden keine exklusive Eliteangelegenheit. Aber: Nicht jeder darf über alles sprechen.

Ein Beispiel: Ein muslimischer Lehrer kann Kindern den Islam beibringen – aber daraus folgt nicht automatisch, dass er Fatwas erteilen darf. Jemand, der Qur’an rezitiert, ist nicht automatisch ein Mufti. Eine starke religiöse Meinung zu haben, ersetzt keine systematische Ausbildung.

Die Regel ist einfach, aber entscheidend:

Wer ohne Wissen spricht, führt die Menschen in die Irre – und trägt die Verantwortung.

Die Verantwortung der Zuhörenden

Doch auch die Zuhörer tragen Verantwortung. Wer bereit ist, jemandem zuzuhören, sollte sich fragen:

  • Wo hat diese Person gelernt?
  • Wer sind ihre Lehrer?
  • Was sagen andere Gelehrte über ihn oder sie?
  • Fördert diese Person Einheit – oder Spaltung?
  • Ist sie demütig oder selbstverliebt?
  • Bringt sie Menschen näher zu Allah – oder nur näher zu sich selbst?
Unsere Aufgabe als Gemeinschaft

Wir brauchen nicht nur echte Gelehrte. Wir brauchen auch Menschen, die sie erkennen können.

Dafür braucht es Bildung. Bewusstsein. Und eine kritische Auseinandersetzung mit dem, was wir konsumieren.

Und: Wir brauchen Strukturen, die neue Gelehrte fördern, sichtbar machen und schützen.

Gelehrte sind keine Stars, keine Prediger mit großen Reden, keine TikTok-Stars mit viralen Clips. Sie sind die Erben der Propheten – und verdienen eine Bühne, auf der sie wirken können. Eine Bühne, die wir als Gemeinschaft bauen müssen.

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Ulama made in Germany

Wer führt unsere muslimischen Kinder morgen? Wer predigt, wenn wir alt sind? Wer erklärt den Islam auf Deutsch, mit Verstand, Empathie und Tiefgang?
Dieser Blogbeitrag ist ein ehrlicher Blick auf eine der zentralen Fragen unserer Zeit.

Dieser Beitrag ist erst der Anfang

Die Debatte über „Ulama made in Germany“ öffnet viele Türen, die in kommenden Blogbeiträgen weitergeführt werden sollen inshallah:

Warum die Zukunft islamischer Gelehrsamkeit in Europa geschrieben wird

Inmitten wachsender muslimischer Communities in Deutschland stellt sich eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit: Wer wird die islamische Führung der nächsten Generation übernehmen? Werden wir weiterhin auf Gelehrte aus dem Ausland zurückgreifen? Oder ist es an der Zeit, dass in Deutschland ausgebildete, hier lebende und in der Gesellschaft verwurzelte Ulama den Raum betreten?

Diese Fragen sind mehr als theoretisch – sie berühren die Identität, Autonomie und Zukunft der Muslime in Deutschland.

Der Hintergrund: Zwischen Import und Isolation

In den letzten Jahrzehnten wurde islamisches Wissen in Europa vorwiegend importiert. Gelehrte aus Ägypten, der Türkei, dem Maghreb, Pakistan oder Saudi-Arabien kamen für Predigten, Seminare oder als ständige Imame in die Moscheen. Viele von ihnen taten großartige Arbeit, doch die kulturelle Distanz, die sprachlichen Barrieren und das fehlende Verständnis für den hiesigen Kontext blieben ein tiefes strukturelles Problem.

Zugleich wuchs eine junge, muslimische Generation in Deutschland heran. Sie besuchten deutsche Schulen, deutsche Universitäten, sprechen die Sprache fließend, verstehen die kulturellen Nuancen – und sind oft doch religiös führungslos oder suchen Orientierung in digitalen Räumen voller Polarisierung und Halbwissen.

Warum „Ulama made in Germany“ kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist

1. Kontextuelle Relevanz:
Ein in Deutschland lebender Gelehrter weiß, wie das Leben eines jungen Muslims hier aussieht. Er kennt den Schulalltag, die islamischen Herausforderungen am Arbeitsplatz, den Umgang mit Behörden, Medien, Politik – und kann religiöse Prinzipien in diesen Kontext übersetzen.

2. Sprachliche Zugänglichkeit:
Deutschsprachige Ulama erreichen Menschen auf einer ganz anderen Ebene – gerade jene, die kein Arabisch, Türkisch oder Urdu sprechen. Sie können Freitagspredigten halten, die nicht nur verstanden, sondern gefühlt werden. Sie können Texte verfassen, die Muslime und Nicht-Muslime zugleich ansprechen.

3. Vertrauensbasis:
Eine Führungsperson aus der eigenen Community genießt ein anderes Maß an Vertrauen und Verbundenheit. Sie teilt Erfahrungen, Milieus, kulturelle Codes.

4. Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit:
Wir müssen weg von kurzfristigen Lösungen und hin zu einer langfristigen Vision: die Ausbildung eigener Gelehrter, die hier leben, hier bleiben, hier Verantwortung übernehmen.

Wo stehen wir aktuell?

Es gibt erste positive Entwicklungen: Einzelne Institute und Moscheen starten Ausbildungsprojekte, Initiativen für Imamausbildungen entstehen, vereinzelt reisen junge Muslime ins Ausland, um Wissen zu erwerben und bringen es mit einer neuen Haltung zurück.

Doch die Zahl dieser Initiativen ist gering. Es fehlt an koordinierten Strukturen, klaren Finanzierungsmodellen, interinstitutionellen Kooperationen – und vielleicht am wichtigsten: dem Bewusstsein, wie dringend dieses Projekt ist.

Was jetzt zu tun ist

1. Ausbildungseinrichtungen fördern:
Wir brauchen Bildungseinrichtungen mit echtem Tiefgang – die nicht nur Theorie vermitteln, sondern Persönlichkeiten formen.

2. Talent entdecken und unterstützen:
In unseren Moscheen sitzen zukünftige Ulama – Jugendliche mit Liebe zur Religion, Sprachgefühl und Verantwortungsbewusstsein. Sie brauchen Mentoring, Förderung und konkrete Wege.

3. Ehrenamt entlasten – Hauptamt stärken:
Ein nachhaltiger religiöser Dienst braucht finanzielle Sicherheit. Der Weg zum Ulama darf nicht an Miete, Lebensunterhalt oder Familienlasten scheitern.

4. Frauen als Gelehrte stärken:
Wir brauchen auch „Ulama made in Germany“ in weiblicher Form – starke Frauen, die lehren, beraten, führen, schreiben und Vorbilder für kommende Generationen sind.

5. Gemeinschaftliche Verantwortung aufbauen:
Diese Aufgabe darf nicht an Einzelnen hängen. Moscheen, Verbände, Eltern, Förderer – sie alle müssen an einem Strang ziehen.

Fazit:

Die nächste Generation wird uns fragen, ob wir Gelehrte in Europa hatten, die sie verstanden haben. Ob wir ihnen Menschen an die Seite gestellt haben, die sie auf Deutsch, mit Empathie und fundiertem Wissen begleiten konnten.
Die Zeit, um damit zu beginnen, ist jetzt.

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Events

Eis für einen guten Zweck: Wie eine süße Spende die Masjid verbindet

„Die besten Menschen sind diejenigen, die den Menschen am nützlichsten sind.“ (Hadith)

Am Freitag, den 11.04.2025 erwartete die Besucher unserer Moschee Darus Sunnah nach dem Freitagsgebet eine besondere Überraschung: Eine kleine Eisdiele am Ausgang! Ein Bruder hatte uns drei Sorten köstliches Eis gespendet und damit nicht nur für strahlende Augen, sondern auch für eine innovative Art der Moschee-Spende gesorgt. Der Verkauf war ein voller Erfolg – und der gesamte Erlös kommt natürlich zu 100% der Masjid zugute.

Eine süße Idee mit großer Wirkung

Viele Muslime möchten ihre Moschee unterstützen, aber nicht jeder kann finanziell spenden. Doch es gibt unzählige kreative Wege, um Hilfe zu leisten – genau wie dieser Bruder es gezeigt hat. Durch seine Unternehmerinitiative wurde nicht nur die Gemeinschaft gestärkt, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag für die Moschee geleistet.

Warum solche Aktionen so wertvoll sind
  1. Gemeinschaft stärken: Nach dem Freitagsgebet zusammen zu stehen, Eis zu genießen und sich auszutauschen, schafft eine besondere Atmosphäre der Verbundenheit.
  2. Kinder begeistern: Normalerweise sehen wir nur wenige Kinder beim Freitagsgebet, doch durch solche Aktionen können wir mehr Väter motivieren, ihre Kinder mitzubringen. Wer weiß – vielleicht wird dieser süße Anreiz dazu führen, dass unsere Kleinen den Freitag in der Moschee bald nicht mehr missen möchten!
  3. Alternative Spendenmöglichkeiten: Nicht jeder kann Geld geben, aber vielleicht hat jemand berufliche Ressourcen (wie Eis, Lebensmittel, Druckereidienstleistungen etc.), die er der Gemeinde zur Verfügung stellen kann.
Inspiration für andere Moscheen

Diese Aktion soll nicht nur bei uns stattfinden – wir möchten andere Moscheen und Gemeinden dazu ermutigen, ähnliche Ideen umzusetzen! Hier ein paar Anregungen:

  • “Kuchen für die Masjid”: Gemeindemitglieder backen Kuchen oder Desserts, die nach dem Gebet verkauft werden.
  • “Frisch zubereitete Sandwiches”: Einfache belegte Brote oder Snacks, die schnell vor Ort zubereitet und verkauft werden können.
  • “Bücher- oder Kleiderstand”: Aufbau eines kleinen Basars mit nützlichen Dingen, deren Erlös der Moschee zugutekommt.

Diese Vorschläge sind einfach umzusetzen, benötigen wenig Vorbereitung, sprechen verschiedene Zielgruppen an und können regelmäßig durchgeführt werden.

Wie geht es weiter?

InshaAllah werden wir diese Aktion bei gutem Wetter regelmäßig anbieten – und vielleicht sogar ausbauen! Wer Ideen hat oder selbst etwas beitragen möchte (ob als Unternehmer, Handwerker oder einfach mit einer guten Initiative), kann sich gerne bei uns melden.

Möge Allah (swt) den großzügigen Bruder, der uns diese süße Spende ermöglicht hat, reichlich belohnen – im Diesseits und im Jenseits! Möge Allah seinen Rizq vermehren, seine Geschäfte segnen und ihn für diese gute Tat mit dem Besten vergelten. Amin!

Möge diese kleine Tat eine Inspiration für viele weitere gute Taten sein!

Habt ihr ähnliche Aktionen in eurer Moschee erlebt? Oder habt ihr Ideen, wie man die Gemeinde noch besser einbinden kann? Teilt es uns in den Kommentaren mit!