Mit der Erlaubnis Allahs durften wir in diesem Jahr das ʿĪd al-Aḍḥā-Gebet zum ersten Mal in unserem neuen Gebetsbereich im Hinterhof verrichten. Ein Ort, der noch im Aufbau ist – ohne Teppich, ohne Komfort, aber voller Bedeutung.
Die Reihen waren gefüllt. Die Luft kühl, aber voller Leben. Brüder nebeneinander, auf blankem Boden – Schulter an Schulter, Herz an Herz. Der Takbīr hallte über rohe Wände, der Duft des Morgens mischte sich mit Hoffnung. Wer dabei war, spürte: Dies ist nicht nur ein Ort im Werden – dies ist ein Ort, an dem Allahs Name bereits erhoben wird.
Natürlich war nicht alles perfekt – aber gerade das machte es besonders:
- Der Boden war mit dem günstigsten „afghanischen Teppich“ bedeckt – dieser Kunststrohmatte, die mehr nach Baustelle als nach Majlis aussieht.
- Da wir noch kein Licht installiert hatten, leuchtete ein Bruder dem Imām mit Handylicht auf seine Notizen – ein selten gesehener Sunnah-Scheinwerferdienst.
- In der zweiten Rakaʿah fiel die Technik kurz aus. Die Folge: Ein Teil der Brüder betete im anderen Gebäude einfach nochmal – sicher ist sicher.
- Nach dem Gebet, es regnete leicht – und etwa ein Dutzend Regenschirme wurden im Gebetsraum vergessen. Vielleicht mauern wir sie direkt ein, als Erinnerung.
- Schön war auch, dass wir zum ersten Mal auf dem Boden beteten – nicht im 1. OG. Barrierefrei, bodennah und zugänglich – so wie es sein sollte.
- Und ja – es gab kein Essen. Es war wirklich einfach nur das Gebet. Und das reichte vollkommen aus. Also…naja fast.
Und dennoch: Es war ein ʿĪd, das in Erinnerung bleibt. Nicht wegen der Perfektion, sondern wegen der Nähe. Nicht wegen der Dekoration, sondern wegen der Aufrichtigkeit.
„Wer für Allah eine Moschee baut – auch wenn es nur so groß wie das Nest eines Vogels ist – dem baut Allah ein Haus im Paradies.“
(Sunan Ibn Mājah)
Möge Allah diesen Ort festigen, segnen und ihn zu einer Quelle des Lichts machen – für alle, die kommen, lernen und beten.
Das war erst der Anfang. Und in shāʾ Allāh wird aus diesem Anfang etwas Großes erwachsen.
